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Wer bin ich? Pflanzen stellen sich vor.

In diesem Rätsel stellen sich drei Pflanzenarten vor, die auf der Zertifikatsliste 400 stehen und wir im "Feldbotanik Vertiefungskurs 400" behandeln. Erkennst du, wer sie sind?

 

Vorgehen

Lies die nachfolgend aufgeführten Beschreibungstexte der drei Pflanzenarten sorgfältig durch. Allenfalls auch zwei Mal. Und nimm dir etwas Zeit zum Überlegen, bevor du weiterscrollst.

 

Weiter unten zeigen die Pflanzen dann ein Foto von sich.

 

Und zum Schluss ganz unten nennen sie ihre Namen.

 

Viel Spass beim Rätseln :-)



1 - Die hält, was sie verspricht

"Bestimmt kennst du mich, denn ich bin ziemlich häufig und vielleicht hast du mich sogar schon im Garten gesehen. Mein zu Hause sind Bergwälder und -wiesen. Solange es mässig feucht und mässig nährstoffreich ist, fühle ich mich wohl. Meine Blätter, die am Stängel herablaufen, sind oval bis lanzettlich, 3-5x so lang wie breit und tragen oft einen grauen Filzmantel. Zuoberst am meist kantigen Stängel sitzt mein markanter Blütenkopf, mit jeweils vielen rotvioletten inneren und blauen äusseren Blüten. Besonders die blauen Trichterblüten dienen zur Anlockung von Bestäubern. Ein hochgeschlossener, grün-schwarz gemusterter Kragen stützt meinen Blütenkopf. Auffällig daran sind vor allem die gefransten Anhängsel. Ich locke Insekten nicht nur an, sondern ich belohne sie auch mit einem Pollen reich an Fetten und Stärke. Deswegen bin ich vor allem bei Hummeln sehr beliebt."


2 - Der zu übersehen ist, bis er auffällt

"Obwohl ich ein Strauch bin, bin ich eher unscheinbar und verschwinde in der grossen, grünen Masse. Im April beginne ich in nährstoffreichen und sauren Gebüschen, Hecken und Wäldern meine Knospen zu entfalten. Gleichzeitig strecke ich meine unpaarig gefiederten Blätter und die grünlich-gelben, kegelförmigen, Rispen von mir. Anders als meine nächsten Verwandten habe ich leuchtend rote Steinfrüchte, die wie kleine Beeren aussehen. Und da ist noch etwas, womit ich mich von meinen Geschwistern unterscheide: Ich ertrage das Gebirgsklima besser und fühle mich an der Bergluft wohler. Deshalb wachse ich am liebsten in der montanen und subalpinen Stufe und tue mich in der kollinen Stufe eher schwer. "


3 - Der nicht mit Reizen geizt

"Auch ich fühle mich in den Bergen zuhause, und halte mich ebenfalls lieber im Schatten der nährstoffreichen, leicht sauren Wälder und Hochstaudenfluren auf. Des weiteren mag ich es feucht, also ist für mich auch ein Bachufer ein willkommener Platz. Mit meiner bis 1.5 m grossen Gestalt und meiner rosarot, doldig-rispigen Perücke falle ich gerne auf. Wenn man meine Blütenpracht genauer anschaut, kann man unzählig viele kleine Büschel erkennen, die jeweils aus nur wenigen rosaroten Röhrenblüten bestehen. Ausserdem glänzen meine grossen herz- bis nierenförmigen, dunkelgrünen Blätter im Regen. Sie werden im Verlaufe des Sommers sogar so gross, dass man sie fast als Regenschirm benutzen kann. Übrigens: Sind dir schon meine hübschen Accessoires an den oberen Stängelblättern aufgefallen? Am Grund deren Blattstiels trage ich eine Masche, die den Stängel umgibt. Das ist auch ein Merkmal, das mich von meinen Geschwistern unterscheidet."

 

Du hast sie nun kennengelernt, die drei Pflanzenarten.

Hast du sie erkannt?

Wenn nicht, nimm dir noch etwas Zeit zum Überlegen.

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In den Texten stecken einige Informationen, mit denen du vielleicht eine Familie oder Gattung erkennen kannst. Du könntest dann z.B. auch die Flora Helvetica zur Hand nehmen und die paar Seiten durchblättern. Vielleicht kommst du so auf die Lösung?

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Weiter unten zeigen die Pflanzen ein Bild von sich.

Schau nach, ob du mit deiner Vermutung richtig liegst.

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Fotos

Lassen sich per Klick vergrössern.

Was meinst du jetzt?

Bist du mit deinen Vermutungen richtig gelegen?

Oder weisst du jetzt, wie die Drei heissen?

Weiter unten findest du ihre Namen.

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Lösung

  1. Berg-Flockenblume, Centaurea montana (Die hält, was sie verspricht)
  2. Roter Holunder, Sambucus racemosa (Der zu übersehen ist, bis er auffällt)
  3. Grauer Alpendost, Adenostyles alliariae (Der nicht mit Reizen geizt)

Wir hoffen, dir hat das Rätseln Spass gemacht. Möchtest du deine Gedanken mit uns teilen? Oder magst du sogar ein eigenes Rätsel im Kommentarfeld einstellen? Wir freuen uns auf deinen Kommentar :-)

Kommentar schreiben

Kommentare: 6
  • #1

    Yvonne (Samstag, 01 Februar 2025 18:58)

    Für mich war dieses Rätsel schwierig. Beim Lesen der Beschreibung hat sich kein Bild eingestellt. Das liegt nicht an der Beschreibung, die sehr exakt ist, sondern an mir. Beim Anblick der Fotos war alles klar.

  • #2

    Brigitte Eichenberger (Samstag, 01 Februar 2025 20:17)

    Ich habe tatsächlich alle erkannt, obwohl ich wirklich nicht in den Bergen wohne, aber ich war ja letztes Jahr auch im 400-er Kurs. :)

    Nun wartet, ich werde mir ein Wasserschloss-Rätsel für euch ausdenken …

  • #3

    Brigitt Schwaller (Samstag, 01 Februar 2025 20:55)

    Wieder wie immer ein geniales Rätsel das mein Botanikerhirn in Schwung hält.
    Beim ersten bin ich bei Lungenkraut hängengeblieben, da gibts aber kein Anhängsel und auch kein markanter Blütenkopf:-)
    Die andern beiden sind mir nach wiederholtem durchlesen klar geworden
    Vielen Dank und schöne Zeit!

  • #4

    Helen (Sonntag, 02 Februar 2025 10:18)

    Spannende Rätsel! Bei 2 hat die Vogelbeere teilweise ähnliche Merkmale, und ehm, was ist nun der genaue Unterschied zwischen einer Scheinbeere und einer beerenähnlichen Steinfrucht?

  • #5

    Daniela (Botanik Exkursionen) (Montag, 03 Februar 2025 14:52)

    Liebe Helen
    Eine spannende Frage über die Fruchttypen! Dem widmen wir einen ganzen Kurstag: Siehe Bäume und Sträucher an Blättern und Früchten erkennen. Vorneweg: Es gibt eine Gattung Gaultheria der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae), die Scheinbeeren genannt werden. Diese haben (beerenähnliche) Kapselfrüchte.
    Du meinst jedoch die Scheinbeerenfrüchte. Bei Scheinfrüchten sind noch andere Blütenteile als der Fruchtknoten bei der Fruchtbildung einbezogen. Bei einer Steinfrucht, Beerenfrucht oder anderen Fruchttypen ist nur der Fruchtknoten an der Fruchtbildung beteiligt. Eine (beerenähnliche) Steinfrucht ist also eine "echte" Frucht, und keine Scheinfrucht.

  • #6

    Brigitte Eichenberger (Mittwoch, 05 Februar 2025 19:48)

    Hier kommt mein Rätseli:

    Die Aufrechte

    Ich bin ein sommergrüner Laubbaum und wachse gerne in der Nähe von grossen Flüssen. Bevor ich im Frühling mein Laub austreibe, schmücke ich mich mit hängenden Kätzchen, die entweder nur weiblich oder nur männlich sind – genau, ich bin zweihäusig (diözisch)! Die Bestäubung übernimmt der Wind, genau wie später im Jahr die Verbreitung meiner sehr kleinen Samen, die mit einem Haarschopf versehen sind. Ich kann mich aber auch bestens mit meinen Wurzelsprossen selbst ausbreiten. Meine Blätter sind vielgestaltig: rundlich eiförmig bis handförmig, buchtig-gelappt oder stumpfzähnig, aber die Unterseite ist immer grau- oder weissfilzig. Daran bin ich gut zu erkennen!