Wer bin ich? Pflanzen stellen sich vor.

"Bestimmt kennst du mich, denn ich bin ziemlich häufig und vielleicht hast du mich sogar schon in der Schule kennengelernt. Mein zu Hause sind Trockenwiesen. Egal ob im Tiefland oder im Berggebiet. Solange es nicht zu feucht und auch nicht zu nährstoffreich ist, fühle ich mich wohl. Meine Blätter, von denen ich sowohl grundständige als auch stängelständige besitze, sind ziemlich runzelig und duften beim Zerreiben wunderbar aromatisch. Oberhalb der sich gegenüberstehenden Stängelblätter trage ich, wie in Etagen angeordnet, jeweils mehrere violett-blaue Blüten. Diese werden gerne von Bienen und Hummeln besucht. Auf den Unterlippen können sogar die grössten Brummer gut landen. Mein zuckersüsser Nektar bekommen sie aber nicht umsonst. Als Gegenleistung drücke ich ihnen mit meinen zwei Staubblättern meinen Pollen auf den Rücken, in der Hoffnung, dass sie ihn in die Blüten meiner Nachbarn tragen und so dafür sorgen, dass ich Nachwuchs habe."

"Ich bin ein Frühaufsteher. Bereits im März beginne ich an Bachufern und in Sumpfwiesen meine goldgelben Blüten zu öffnen. Darin strecke ich unzählige Staubblätter den ersten Bestäubern entgegen. Anders als meine nächsten Verwandten habe ich aber keine sogenannte Nektar- oder Honigblätter. Die Nektardrüsen, mit denen ich meine Bestäuber mit dem süssen Saft belohne, sind bei mir am Grund der Fruchtblätter zu finden. Und da ist noch etwas, womit ich mich von den meisten meiner nächsten Verwandten unterscheide: Meine Blätter sind nicht radiär geteilt, sondern ungeteilt. Sie sind sogar ziemlich gross, am Rand grob gezähnt und ähneln der Form einer Niere."

"Auch ich mag es feucht. An Ufern von Seen oder in feuchten Wäldern kann man mich antreffen. Allerdings fast nur im Tiefland in der kollinen Stufe. Mit meinen bis etwa 20 m Höhe vermag ich Vieles zu überblicken. Im Frühling, noch bevor ich meine Blätter austreibe, blühen meine getrenntgeschlechtlichen Blüten. Die männlichen sind in länglichen, hängenden Blütenständen angeordnet, die weiblichen in sich verholzenden Zäpfchen. Die Blätter, wenn sie dann erscheinen, sind im jungen Zustand noch etwas klebrig. Ihre Form ist rundlich, am Rand gezähnt und vorn an der Spitze stumpf oder sogar ausgerandet."

"Wenn ich noch nicht blühe, könnte man meinen, ich sei ein Gras. Dabei bin ich aber in Wahrheit ein Liliengewächs. Um mich zu sehen, muss man im Sommer hoch hinaufsteigen. In Gebirgsrasen an windexponierten Kuppen auf sauren Böden trifft man mich am ehesten an. Wenn ich nicht blühe, werde ich meist übersehen. Umso grösser ist aber bei meinen Besuchern die Freude, wenn sie inmitten des vielen Grüns meine weissen Lilienblüten entdecken. Besonders speziell sind die braunroten Streifen, die jedes der 6 Blütenblätter auf der Aussenseite zieren."

"Vor mir nimmt man sich besser in Acht. Offenbar habe ich schon Pferde umgebracht. Die sind aber selbst schuld, wenn sie zu viele meiner dunkelgrünen, nadelförmigen Blätter fressen. An mir ist alles giftig, ausser der roten Ummantelung meiner Samen. Die soll sogar etwas süsslich und schon in der einen oder anderen Konfitüre gelandet sein. Wenn du davon kosten möchtest, brauchst du aber noch etwas Geduld. Erst im Herbst sind meine Samen reif und die anfänglich grünlichen Hüllen leuchtend rot. Du findest sie aber nur auf meinen weiblichen Individuen. Ich bin nämlich zweihäusig. Auf den Männchen kannst du lange suchen, da wirst du ausser Zweigen mit Nadeln nichts finden."

Und?

Hast du die Arten erkannt?

Wenn nicht, nimm dir noch etwas Zeit zum Überlegen.

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In den Texten stecken einige Informationen, mit denen du vielleicht eine Familie oder Gattung erkennen kannst. Dann könntest du z.B. auch die Flora Helvetica zur Hand nehmen und die paar Seiten durchblättern. Vielleicht kommst du so auf die Lösung?

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Weiter unten zeigen die Pflanzen ein Bild von sich.

Schau nach, ob du mit deiner Vermutung richtig liegst.

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Was meinst du jetzt?

Bist du mit deinen Vermutungen richtig gelegen?

Oder weisst du jetzt, wie die Fünf heissen?

Weiter unten findest du ihre Namen.

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Wiesen-Salbei, Salvia pratensis (Nr. 1, Die Aromatische)

Sumpf-Dotterblume, Caltha palustris (Nr. 2, Der Frühaufsteher)

Schwarz-Erle, Alnus glutinosa (Nr. 3, Die Grosse)

Faltenlilie, Lloydia serotina (Nr. 4, Die Grasähnliche)

Eibe, Taxus baccata (Nr. 5, Die Giftige)

Wir hoffen, dir hat dieses Rätsel gefallen und würden uns freuen, wenn du uns unten in den Kommentaren mitteilst, wie viele der fünf Arten du an ihren Beschreibungstexten erkannt hast. Liebe Grüsse!